Die Frankfurter Buchmesse hat ab heute ihre Pforten für Fachbesucher geöffnet. Auf der weltweit größten Bücherschau präsentieren sich bis Sonntag (23.10.) mehr als 7.000 Aussteller aus rund 100 Ländern. Ehrengäste sind in diesem Jahr Flandern und die Niederlande. Doch kurz vor dem Reformationsjubiläum feiert der deutsche Buchmarkt einen Mönch, Rebellen und Reformator. Ein Blick in die gängigen Verlagskataloge für den Herbst 2016 zeigt: Es führt kein Weg an Martin Luther vorbei.
Biographien nehmen den Reformator unter die Lupe
Um das Leben Martin Luthers ranken sich bekanntlich zahlreiche Legenden: Vom Blitzschlag, der ihn zum Mönch machte, über seinen Wurf des Tintenfasses bis hin zum berühmten Thesenanschlag sind über die Zeit hinweg jede Menge Erzählungen entstanden. Hinzu kommt, dass Luther auch außerhalb seines Wirkens als Reformator zu fast jedem Lebensbereich eine Meinung hatte, mit der er sich nicht unbedingt zurückhielt. Sei es über das Essen, die Ehe, Juristen, Ärzte, das Geld: Zahlreiche Lutherzitate sind uns heute überliefert. Genug Anknüpfungspunkte für einen ganzen Literaturkanon.
So sind mehr als 50 Biografien, Essays, Kurzgeschichten, Einführungen, Bildbände und Kalender über Martin Luther und die Reformation veröffentlicht worden. Auffällig ist, dass sich nicht nur auf religiöse Inhalte spezialisierte Verlage an dem Thema beteiligen. „Luther für Fortgeschrittene“, „Luther herzhaft“, „Luther zum Vergnügen“ heißen die Titel, die sich mit dem Leben des Reformators beschäftigen. Andere werfen einen Blick auf sein Wirken: „Luther der Ketzer“, „Luther – eine ökumenische Perspektive“ oder auch „Luthers mystische Spuren“. Kaum ein Punkt in seinem Leben, der nicht umgedreht oder beleuchtet wird. Zum 500. Reformationsjubiläum 2017 sind nun weitere Luther-Biografien erschienen, die den Reformator vor allem von seiner menschlichen Seite zeigen.