Das Bürgerhaus mit dem gestaffelten Giebel in der Wittenberger Collegienstraße 60 machte der Kurfürst Johann Friedrich I. dem Professor Philipp Melanchthon zum Geschenk. Hinter der auffälligen Renaissancefassade hat der Gelehrte und Reformator mehrere Jahrzehnte mit seiner Familie gelebt. Hier stirbt der „Lehrer Deutschlands“ am 19. April 1560.
Schönster Renaissancebau Wittenbergs
Als Professor für griechische Sprache war Melanchthon 1518 an die Wittenberger Universität gekommen. Er war ein treuer Freund Luthers und hat maßgeblich zur Verbreitung der Ideen der Reformation beigetragen. Als er 1520 heiratete, kaufte er ein Haus in der Collegienstraße, das aber mit den Jahren verfiel. Um den geschätzten Gelehrten in der Stadt zu halten, zahlte ihm der Kurfürst daraufhin ein neues Dach über dem Kopf. Es bot Raum für die Familie und Gelegenheit, Studenten als zahlende Gäste unterzubringen.
Das dreigeschossige Gebäude ist heute eines der schönsten erhaltenen Renaissancehäuser Wittenbergs. 1897 hatte Preußen das Gebäude erworben und im ersten Obergeschoss die Studier- und Sterbestube des Gelehrten eingerichtet.